10.10. – Lesung „Vierundsiebzig“ Ronya Othmann

Am Donnerstag, den 10. Oktober um 18:30 Uhr liest Ronya Othmann aus ihrem aktuellen Roman „Vierundsiebzig“, der ihr den Düsseldorfer Literaturpreis 2025 einbrachte und auf der Shortlist des Deutschen Literaturpreis 2024 steht.

«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.»

So beschreibt Ronya Othmann in ihrem neuen Roman den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten. Der Weg führt in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verweben, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte, eine radikal poetische Form dokumentarischen Erzählens. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.

Anmerkung zum Inhalt: In dem Buch wird Gewalt und Brutalität thematisiert und beschrieben und wird damit auch Bestandteil der Lesung sein.

Die Lesung findet im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Kreis Herford, in Kooperation von der Fachstelle NRWeltoffen im Kreis Herford mit Arbeit und Leben Herford DGB/VHS e.V. und dem Buchladen Auslese statt.

Der Eintritt ist frei.  Anmeldung unter www.gegenrechts.info/anmeldung.html